Eine Vision wird Wirklichkeit
Was als Reiseerfahrung im südlichen Senegal begann, entwickelt sich zu einem internationalen Netzwerk für nachhaltige Landwirtschaft. Aus Sarsarale e.V., einem Verein, der Bildung, Gesundheit und Nachhaltigkeit förderte, entsteht jetzt das FoodForestNetwork e.V. – ein Projekt, das sich der Förderung komplexer Agroforstsysteme verschrieben hat.
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Vor vielen Jahren verweilte Jens auf seinen Reisen eine Weile im Dörfchen Kafountine im südlichen Senegal. Schnell war er angetan von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Einheimischen, sah aber auch deren Armut und Perspektivlosigkeit in dieser geographisch und politisch marginalisierten Gegend des Senegal. Er sah in den Menschen vor Ort viel Potenzial und Hoffnung, obwohl es an materiellen Ressourcen mangelte. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für die Idee, einen Verein ins Leben zu rufen, der vor Ort anhand eines Projektgartens Möglichkeiten nachhaltiger Lebensweise demonstrieren und das überkommene Wissen um lokale Heilpflanzen bewahren sollte: „Sarsarale e.V.“ wurde zusammen mit anderen engagierten Mitstreitern gegründet.
Der Name „Sarsarale“ bedeutet in der westafrikanischen Sprache Wolof „überall hin!“ und spiegelte das Leitbild des Vereins wider: Bildung. Gesundheit. Nachhaltigkeit. Überallhin! – Für Mensch, Gesellschaft und Natur.
Projektgarten Jama Rek
Zunächst wurden im Projektgarten „Jama Rek“ Artemisia annua als Therapeutikum gegen Malaria und weitere Heil- und Nährpflanzen angebaut. Es folgten ein Lehrpfad über erneuerbare Energie mit solarer Wasserpumpe, Solartrocknern, einem Müllverbrennungsofen und einer Trockentrenntoilette. Im Laufe der Jahre wurden (teilweise zusammen mit Partnern) zahlreiche Workshops und Events durchgeführt. Nach und nach wurden die Beete umgebaut nach den Prinzipien der Permakultur. Im Jahr 2018 wurde eine Partnerschaft mit dem Projekt „PermaFoodForest“ geschlossen, einer Farm 25 km nördlich des Projektgartens in Kafountine.
Wissen teilen: komplexe Agroforst
Ein weiterer Meilenstein war die Zusammenarbeit mit Ramos im Jahr 2020, der unter anderem den ersten Waldgartenkongress im deutschsprachigen Raum organisierte und ein Waldgartenpilotprojekt in der Nähe von Berlin initiierte. Die Beschäftigung mit komplexen Agroforstsystemen kristallisierte sich immer mehr als die zukünftige Hauptstoßrichtung des Vereins heraus. Dies führte schließlich im Juni 2024 zum Beschluss, aus Sarsarale e.V. auch namentlich ein Netzwerk von Food Forests zu machen – die Namensänderung in FoodForestNetwork e.V. wird gerade vollzogen. Ziel ist weiterhin, Wissen über komplexe Agroforstsysteme zu aggregieren und zu verbreiten und und gemeinsam mit engagierten Menschen diese nachhaltige Form der Landwirtschaft umzusetzen und weiterzuentwickeln.

Earth Care, People Care, Fair Share
Das FoodForestNetwork-Motto lautet weiterhin: ‘Earth Care, People Care, Fair Share‘ (Für die Erde sorgen, für die Menschen sorgen, gerecht teilen). Es gibt keinen anderen Weg, als im Einklang mit der Natur zu arbeiten: Wir zeigen eine alternative Landwirtschaft, die unter anderem auf den Prinzipien der Permakultur basiert. Dabei ist es uns wichtig, dass die Landwirt:innen ein faires Einkommen erhalten.
Gemeinnütziger Verein
Trotz dieser Entwicklung und dem deutlich gewachsenen Interesse an unserer Arbeit bleibt FoodForestNetwork nach wie vor ein gemeinnütziger Verein, der weiterhin stark auf ehrenamtliches Engagement setzt und angewiesen ist. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Spendern und Freiwilligen kann der Verein weiter seine Vision einer besseren Zukunft durch regenerative Landwirtschaft umsetzen.