Transformation der Landwirtschaft
Agrarwende: Transformation der Landwirtschaft
Um zu verstehen, warum Food Forests eine bedeutende Rolle in der Agrarwende spielen, also im Wandel von der industriellen Landwirtschaft hin zu naturintegrierten Methoden, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den Begriffen und (politischen) Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz zu verstehen. Wir sind der Überzeugung, dass es notwendig ist, diese Bereiche stärker zu integrieren, um wieder eine ganzheitlichere Perspektive auf unsere Landschaft und Lebensmittelproduktion zu gewinnen. Unser Ziel ist es, Lebensmittel im Einklang mit der Natur zu produzieren – und nicht gegen sie.
Ein erweiterter Blick:
Die Landwirtschaft hat in den letzten Jahrzehnten stark zur Entkopplung von Naturprozessen geführt. Monokulturen, intensive Bodenbearbeitung und der Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden haben vielerorts zu Bodenerosion, Biodiversitätsverlust und Umweltbelastungen geführt. Gleichzeitig wurde die Forstwirtschaft oft isoliert von landwirtschaftlichen Flächen betrachtet, während Naturschutzgebiete meist als reine Rückzugsorte für Flora und Fauna dienten – getrennt von wirtschaftlicher Nutzung. Doch es gibt einen alternativen Ansatz: Eine integrierte Landschaftsnutzung, die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz verbindet. Food Forests sind ein Beispiel für diese Denkweise. Durch die Wiederverknüpfung dieser drei Bereiche kann eine regenerative, widerstandsfähige und zukunftsfähige Landwirtschaft geschafft werden – eine Landwirtschaft, die die natürlichen Prozesse unterstützt und dabei dennoch wirtschaftlich tragfähig ist. Die Lösung liegt in der Synergie – nicht in der Trennung.



Wichtigen Transformationsschritte sind mit der Agroforstwirtschaft getan
Laut DeFAF werden mit dem Begriff Agroforstwirtschaft Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen (Nair, 1993). Typisch für alle Arten der Agroforstwirtschaft sind bewusst genutzte Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen.
Üblicherweise wird bei Agroforstsystemen zwischen der Kombination von
- Bäumen mit Ackerkulturen (silvoarable Systeme),
- Bäumen mit Tierhaltung (silvopastorale Systeme) und
- Bäumen mit Ackerkulturen und Tierhaltung (agrosilvopastorale Systeme).
unterschieden (Nair 1985). Da Alter, Verteilung und Anordnung der Gehölze variieren können, gibt es vielfältige Ausprägungsformen. Quelle: DeFAF (Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft).
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Mit Food Forests möchten wir weitere Schritte gehen
Es gibt eine oder sogar mehrere Definitionen von Food Forests, jedoch bislang nicht im Sinne der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) – zumindest nicht in Deutschland. Deshalb freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit DeFAF und anderen wichtigen Akteuren im deutschsprachigen Raum, um die Förderung von Food Forests weiter voranzutreiben. Gleichzeitig schätzen wir die internationale Zusammenarbeit, um diese nachhaltige Anbaumethode weltweit zu fördern! Wir werden Euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Für alle, die mehr über die Definition von Agroforst im Sinne der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wissen wollen: mehr lesen auf dem Themenblatt der DeFAF.Â
Für eine echte Agrarwende braucht es natürlich mehr als eine Definition von Food Forests im Sinne der GAP. Es braucht Wissen, Mut, Solidarität, das Engagement von Bürgern und Politikern, die Finanzierung der Transformation, eine Ernährungswende und vieles mehr. Die Herausforderungen sind groß – packen wir sie an!
Ökosystemdienstleistungen
Die Luft, die wir atmen – der Boden, auf dem unsere Nahrung wächst – die Kühle eines Waldes an einem heißen Sommertag – all das halten wir normalerweise für selbstverständlich. Tatsächlich sind es aber alles Beispiele für sogenannte Ökosystemleistungen. Funktionierende Ökosysteme sind unser aller Lebensgrundlage: Tagtäglich produzieren sie Sauerstoff, speichern Wasser, bauen fruchtbaren Boden auf und vieles mehr. Da diese Kreisläufe im aktuellen Wirtschaftssystem keine Beachtung finden, geraten sie schnell in Vergessenheit – und doch sind wir alle darauf angewiesen.Â
Food Forests produzieren nicht nur Nahrung und andere Produkte, sondern bringen auch eine Vielzahl an Ökosystemleistungen mit sich.
Blogbeiträge

In unserem Blog teilen wir spannende Einblicke in die Welt der Food Forests, berichten über unsere Projekte und Veranstaltungen und bieten praktische Tipps, wie auch du deinen eigenen Food Forest gestalten kannst. Ob du erfahren möchtest, wie Permakultur und Agroforstwirtschaft die Welt verändern können, oder einfach neue Inspiration für dein Projekt suchst…
Begleite uns auf dem Weg zu einer regenerativen Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie miteinander wachsen können.