Hintergrund

Food Forests sind komplexe Agroforstsysteme und sind ein multifunktionales Lösungswerkzeug für viele Probleme unserer Zeit. Sie liefern gesunde Lebensmittel, regenerieren Böden, steigern die Biodiversität, regulieren den Wasserhaushalt, kühlen das Klima und binden Kohlendioxid dauerhaft im Boden. Die Einlagerung von Kohlendioxid per Humusbildung und die Verwendung von Pflanzenkohle sind die momentan einzigen, weltweit problemlos implementier- und skalierbaren Möglichkeiten, Kohlendioxid in größerem Maßstab zu reduzieren.

Klima

Die Speicherung von Kohlendioxid in Böden durch Humusaufbau ist eine einfache und skalierbare Maßnahme, die sofort umsetzbar und kostengünstig ist. Das Potential ist gewaltig und noch lange nicht ausgeschöpft. Zusätzliches Speicherpotential entsteht durch langjährigen Biomasseaufbau und die Verwendung von Pflanzenkohle. Darüber hinaus haben Waldgärten einen großen Einfluss auf das lokale Mikroklima, reinigen die Luft, produzieren Sauerstoff und erzeugen Regen, wenn sie auf vielen bzw. großen Flächen umgesetzt werden!
Bei allen unseren Projekten setzen wir, wo immer möglich, auf solare Energie statt auf fossile Energieträger.

Biodiversität

Derzeit sterben täglich rund 130 Tier- und Pflanzenarten aus! Expert:innen sprechen vom sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte, dieses Mal menschengemacht und mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Damit geht ein Verlust an Möglichkeiten für Medikamente, Nahrung und Inspiration einher. Ohne das Netz des Lebens und einen funktionierenden Nahrungskreislauf wird landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion in Zukunft unmöglich. Komplexe Agroforstsysteme hingegen bieten durch die hohe Anzahl unterschiedlicher Pflanzen einer Vielzahl von Lebewesen, insbesondere Insekten und Bodenbewohnern, einen Lebensraum. Schon kurz nach der Pflanzung nimmt die Artenvielfalt auf den Flächen und in der Umgebung massiv zu.

Bodenaufbau und Wasser

Die vorherrschende monokulturelle Form der Landwirtschaft führt zur Erosion von Mutterböden und zur Zerstörung des lebendigen Gleichgewichts im Boden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt, dass der Menschheit noch etwa 50 Ernten verbleiben, bevor der Anbau von Pflanzen nicht mehr möglich ist. Komplexe Agroforstsysteme hingegen bauen Böden wieder auf, verbessern die Infiltrations- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, reinigen das Wasser und verhindern Erosion. All dies ist die Grundlage für ein gesundes Bodenbiom, das die Polykulturen vernetzt, ernährt und so reiche Erträge liefert.

Ressourcen und Wirtschaftlichkeit

Komplexe Agroforstsysteme liefern vielfältige Erträge: eine große Menge verschiedener Nahrungsmittel, Brenn- und Bauholz, Pflanzenkohle, Fasern, Heilpflanzen und Öle. Und natürlich wichtige Ökosystemdienstleistungen.
Im Vergleich zu einer monokulturell bewirtschafteten Fläche wird die Fläche durch einen mehrschichtigen Anbau von mehrjährigen Pflanzen wesentlich intensiver genutzt. Zudem entfallen Ausgaben für Dünger, Pestizide und Treibstoff – mittelfristig produzieren die Systeme selbst, was sie benötigen. Sie brauchen auch weniger externe Bewässerung. Durch Veredelung und Direktvermarktung werden stabile und faire Preise erzielt.

Resilienz und Sicherheit

Polykulturell bewirtschaftete Anbauflächen sind um ein Vielfaches widerstandsfähiger als herkömmliche Monokulturen. Das liegt an der Vielfalt der Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und der daraus resultierenden hohen Biodiversität. Dies gilt nicht nur gegenüber Schädlingen und Krankheiten, sondern insbesondere auch gegenüber Dürren, Überschwemmungen, Erdrutschen, Bränden und Stürmen. Dies reduziert das Risiko von Ernteausfällen für die Farmer:innen beträchtlich. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist der Anbau von Medizinalpflanzen. Waldgärten sind ein wichtiger Pfeiler auf dem Weg zu langfristiger Ernährungssouveränität.

Gesundheit und Nahrung

Waldgärten produzieren gesunde und schmackhafte Nahrungsmittel mit hohem Nährwert, die ohne Kunstdünger und Pestizide angebaut werden. Waldgärten reinigen Luft und Wasser.
Der Aufenthalt im Wald stärkt nachweislich das Immunsystem und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Wir arbeiten an einer Lösung für gleich mehrere Krisenursachen – und vor allem im globalen Süden daran, dass niemand mehr in die Flucht getrieben wird, weil es keine Lebensgrundlage mehr gibt.

Unsere Tätigkeiten berühren 8 der 17 SDGs der Vereinten Nationen!

1: Keine Armut. 2: Kein Hunger. 3: Geundheit und Wohlergehen. 4: Hochwertige Bildung. 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion. 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. 15: Leben an Land.